In den folgenden Worten, erwähne ich kein einziges Mal Worte wie Sextoy, Stellung und Swingerclub. Ich entführe Sie zu einer der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten: dem Genuss.

Guter Sex und Genuss sind im Grunde ein unzertrennliches Paar – wenn das Leben uns nicht immer dazwischen käme.
Genussvolle Sexualität hat zur Zeit keinen Platz in Ihrem Leben?
Warten Sie ab, mit einer simple Übung kommen Sie genau dem wieder näher.

Auf die Frage, was guter Sex ist, antwortet Google mit 2.390.000 Einträgen, unzähligen Tipps und Hinweisen, wie Sie Ihre Sexualität optimieren können. Doch trotz aller Informationen gelingt die ersehnte Veränderung hin zur erfüllten Sexualität nicht immer.

Im Gegenteil, für viele Menschen scheint es einfacher zu sein, sich in der Unzufriedenheit einzurichten oder ganz auf Sexualität zu verzichten.
Die schönste Nebensache der Welt, hat das Potenzial Menschen wirklich glücklich zu machen. Leider verkümmert es häufig unbeachtet, statt im Mittelpunkt Ihres Lebens zu stehen.

Weshalb ist es ausgerechnet beim Sex so herausfordernd, eine dauerhafte Veränderung zu erreichen?

Eine Ursache finden wir in der Frage selbst: Was ist guter Sex?

Eine vertraute Art zu fragen, ganz unabhängig vom Thema. In unserer Gesellschaft jedoch, liegt der Fokus dieser Frage, auf der Bewertung und nicht auf dem Erleben. Für Finanzanalysen, Arbeitsalltag und viele andere Situationen ist das hilfreich bis notwendig.

Aber beim Sex?

Wo „gut sein“ existiert, befindet sich automatisch ein „nicht gut sein“. Ganz gleich, ob Ihnen das beim Sex bewusst ist, Bewertungen wirken und nehmen den Fokus vom Wesentlichen.

Jeder Mensch möchte gut sein.

Was bedeutet das genau? Im „gut sein“ verbergen sich grundlegende Bedürfnisse wie anerkannt, bewundert und geliebt zu werden. Um das zu erreichen, geben Menschen sich große Mühe und strengen sich an, auch beim Sex. Vielleicht haben Sie das selbst schon beobachtet.

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und fragen sich:

Wofür strenge ich mich beim Sex an? _________________________________________________________________

Hier entsteht häufig die erste Hürde. Wenn der Fokus zu intensiv auf „gut sein“, „gefallen wollen“, „bewundert werden“ oder „richtig machen“ liegt, bekommt das Wesentliche kaum mehr Platz: der G e n u s s

Dabei gilt: Wer Sex genießt, ist glücklich und fühlt sich dem Partner automatisch wieder nahe und ist entspannt.

Ihr Verstand mag bei dem Gedanken protestieren. „Der Sex ist einfach nicht mehr so wie er mal war.“ oder „Wir haben gar keinen Sex miteinander!“

Ja, Sexualität ist störanfällig!
Es mag wie ein Paradox klingen, etwas zu geniessen, was nicht gut oder nicht da ist.

Eine der Hauptursachen für die Störanfälligkeit beim Sex ist zu viel Spannung.
Spannung ist generell nichts Schlechtes. Aber sie will bewegt werden, sonst wird sie zur Belastung. Während der Genuss in die Ferne rückt, wo Ihn niemand mehr spürt.

Hier kommt also die versprochene Übung:

Lassen Sie uns als erstes die Fragen neu formulieren und den Fokus auf das wesentliche richten.

Was geniessen Sie beim Sex?

Zwei Regeln für die Antworten:

1) Sex kann beim Händchenhalten anfangen und beim Abschiedskuss enden.
2) Die Antworten basieren auf dem körperlichen Erleben durch die Sinne:
spüren, schmecken, riechen, sehen, hören.

Zum Beispiel:

„Ich spüre seine Haut so gern.“
„Ich höre gern wie sie meinen Namen sagt.“
„Ihr Geruch zieht mich an.“
„Ich schaue ihn gerne dabei an.“
„Seine Küsse schmecken nach Lust.“

Geben Sie sich für die Antworten etwas Zeit, so werden die genussvollen Momente lebendig spürbar. Notieren Sie auf einem Blatt oder in Ihrem Handy alle Sinnes-Erinnerung die auftauchen.

Falls Sie sich fragen, wie diese Übung zu besserem Sex führen kann?

Hier kommt die Antwort: tun Sie mehr von den Dingen die Sie gerade notiert haben.

Entwickeln Sie eine beharrliche Genussstrategie und zeigen Sie dem Leistungsgedanken beim Sex die kalte Schulter.

Wenn Sie Ihrer Sexualität Schritt für Schritt transformieren möchten, legen Sie ein Sex-Journal an. Übertragen Sie die Frage „Was geniesse ich beim Sex?“ und schreiben Sie in den kommenden Tagen alles auf, was Ihnen einfällt.
In den nächsten Wochen stelle ich Ihnen verschiedene Fragen, gebe Ihnen Tipps und Übungsimpulse mit auf den Weg in eine genussvolle Sexualität.

Herzlichst,
Mira