Wie verbessere ich mein Sexleben?
Die Schlüssel einer erfüllten Sexualität.
Sexualität ist kein Leistungsthema – sondern ein Beziehungsthema. Sie lebt nicht von Technik oder richtigem Timing, sondern vom Zusammenspiel aus Körper, Gedanken, Gefühlen und Beziehung.
Wenn Sie sich in Ihrer Sexualität unsicher, blockiert oder frustriert fühlen, liegt das oft nicht an „fehlender Lust“, oder „ausbleibenden Orgasmen“ sondern an einem Ungleichgewicht zwischen diesen Bereichen.
Lassen Sie uns mit einem differenzierten Blick auf Ihre Sexualität schauen:
- Was beeinflusst eigentlich das sexuelle Erleben?
- Was sind Ihre Ressourcen in der Sexualität?
- Und was löst beim Thema Sex unbehagen in Ihnen aus?
––
Körper: Die Basis lust- und genussvoller Empfindungen
Die Lust die wir im Körper erleben entsteht – durch Berührung, Bewegung, Atmung, An- sowie Entspannung, durch die Fähigkeit das alles bewusst zu spüren und zu geniessen.
Fragen zur Orientierung:
- Spüren Sie Ihren Körper beim Sex? Welche Körperregionen nehmen Sie deutlich, welche weniger wahr?
- Welche Berührungen genießen Sie besonders, welche gefallen mir weniger gut?
- Können Sie beim Sex loslassen oder behalten Sie lieber die Kontrolle?
Ein kleiner Impuls: Streichlen, kneten Sie Ihren eigenen Unterarm in unterschiedlichen Qualitäten und finden Sie heraus welche Berührungsintensität Sie besonders geniessen? Lassen Sie den Atem während der Übung entspannt und tief in den Bauchraum fliessen.
—
Gedanken: Vorstellungen, Erwartungen, Blockaden
Unsere sexuellen Skripte – also innere Bilder, Normen, Bewertungen – beeinflussen das Erleben stärker, als wir denken, positiv wie auch negativ.
„Ich sollte längst erregt sein“, „Ich muss zum Orgasmus kommen“, „Hoffentlich klappt das heute“ oder „Ich darf jetzt nicht stören“ sind typische Gedanken, die Druck machen und Lustempfinden und Erregung stören.
Diese Gedanken zu erkennen, hilft sich wieder auf das Geschehen, den Genuss ein zu lassen.
Fragen zur Orientierung:
- Welche Gedanken begleiten Sie beim Sex? Welche unterstützen Ihre Lust? Welche sind eher hinderlich?
- Haben Sie bestimmte Überzeugungen, wie Sex sein „sollte“?
- Können Sie sich von Gedanken die Ihre Sexualität belastet distanzieren?
Ein kleiner Impuls: Schreiben Sie einen Gedanken auf, der Ihre Sexualität eher belastet. Fragen Sie sich nun, wie Sie diese Erwartung, Sorge oder Anspruch um 5 % verringern können. Wie können Sie den Gedanken so variieren, dass er milder wirkt.
—
Gefühle: Innere Bewegtheit zulassen
Sexualität wird intensiver, wenn wir uns emotional beteiligen. Das heißt nicht, dass jede Begegnung tiefromantisch sein muss – aber Sexualität wird intensiver, wenn wir emotionale Nähe zu uns selbst und zum Gegenüber zulassen können.
Es gibt verschiedene Gründe wie Kontrollverlust, Verletzbarkeit oder Konflikte, weshalb Menschen eine Art Schutzraum um sich herum bauen und Gefühle nicht zu nah an sich heran lassen. Und das ist vollkommen okay auch wenn es die sexuelle Intensität beeinflusst.
Fragen zur Orientierung:
- Wie fühlen Sie sich mich bei Sex? Möchte ich schnell zur Sache kommen oder dehne ich das Miteinander gerne aus?
- Wie leicht fällt es Ihnen über die eigenen Gefühle zu sprechen?
- Mögen Sie nur harmonische Situationen oder können auch mal schwierige Themen angesprochen werden?
Beziehung: Kommunikation, Vertrauen, Resonanz
Sexualität ist Beziehung. Ob mit einem Gegenüber oder mit sich selbst: Sie lebt von Verbindung, Kommunikation und gegenseitiger Achtsamkeit. Viele Paare verlieren im Alltag das Gespräch über Sexualität – dabei wächst Intimität genau dort, wo Bedürfnisse, Grenzen und Fantasien geteilt werden dürfen.
Fragen zur Orientierung:
- Können Sie Ihre sexuellen Bedürfnisse aussprechen?
- Kennen Sie die sexuellen Bedürfnisse Ihres Partners/ Ihrer Partnerin?
- Können Sie „Nein“ sagen – und auch ein „Nein“ annehmen?
Ein kleiner Impuls: Frage Sie beim nächsten Sex im Anschluss: „Welchen Moment hast Du beim Sex als besonders genossen? Was war für Dich besonders erregend?“
—
Auswertung der vier Schlüssel:
Welche der vier Schlüssel erlebst du als Ressource? Und wo spürst du, dass noch etwas Unbekanntes, vielleicht sogar Herausforderndes liegt?
Nehmen Sie sich einen Moment, um ehrlich zu reflektieren:
Was stärkt Sie in Ihrer Sexualität?
Und wo wünschen Sie sich mehr Freiheit, mehr Verbindung, mehr Genuss?
Manchmal reicht ein kleiner Impuls – ein Gedanke, ein Gefühl, ein anderes Tempo –, um dem eigenen Erleben neue Tiefe zu geben.
Vielleicht ist genau jetzt ein guter Moment, um neugierig zu werden.