Warum Lust nicht nur im Kopf entsteht


Sexualität als körperliches Erleben

Sexualität ist mehr als nur ein Gedanke oder ein Gefühl – sie ist immer auch ein körperliches Erleben.
Ob wir Lust empfinden, hängt nicht nur von Fantasien oder Reizen ab, sondern ganz zentral davon, wie gut wir unseren Körper spüren können.

Der Begriff Embodiment beschreibt dieses Zusammenspiel: Erleben, Denken, Fühlen und Handeln sind untrennbar mit dem Körper verbunden.
Das gilt ganz besonders für die Sexualität. Denn Erregung entsteht nicht allein im Kopf – sie wird körperlich wahrgenommen. Oder eben nicht.

Viele Menschen setzen sich mit ihren Glaubenssätzen zur Sexualität auseinander, mit Blockaden oder Schamgefühlen. Das ist ein wichtiger Schritt. Aber Erkenntnisse allein führen nicht immer zu spürbarer Veränderung.
Denn Lust lässt sich nicht denken – sie will im Körper erlebt werden.

Gerade wer sagt „Ich habe keine Lust“, meint oft: Ich nehme keine Lust wahr.
Dabei taucht Erregung im Alltag häufiger auf, als wir denken – beim Tagträumen, nach einem schönen Gespräch, beim Gedanken an etwas Sinnliches.

Die Frage ist: Nehmen wir diese Signale überhaupt wahr?

Ein Kribbeln im Bauch, Wärme im Becken, ein leises Pulsieren. Diese körperlichen Zeichen sind oft subtil – aber sie sind der Anfang von sexueller Lust.
Wenn wir sie übergehen oder nicht spüren, fühlt sich Sexualität schnell leer, mühsam oder anstrengend an.

Körperbewusstsein ist kein Selbstzweck. Es hilft uns, Lust zu entdecken, zu vertiefen – oder auch zu merken, wenn der Sex gerade zu viel wird.
Körperübungen können dabei unterstützen: bewusster atmen, den Bauch spüren, weich werden in der Bewegung. So entsteht ein neuer Zugang zur Erregung – einer, der nicht auf Leistung oder Funktion basiert, sondern auf Kontakt mit sich selbst.

Vertraute Muster zu verändern ist nicht leicht. Viele unserer sexuellen Bewegungen und Reaktionen sind tief verankert – oft seit der Kindheit. Wer sie verändert, begegnet manchmal alten Gefühlen oder Unsicherheiten.

Aber: Mit Neugier wird vieles leichter.

Zu wissen, was man spürt, was man braucht, was man ausprobieren möchte – das kann der Anfang sein für neue, lebendige, verkörperte Sexualität.

Mira Nonhoff_Sexualität und Körper

P.S.

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